Buchbesprechung „Sagenhafte Wilhelmshöhe“

Den Geheimnissen des Bergparks auf der Spur: Wer sich gerne von alten Mythen und Sagen verzaubern lässt, kann sich mit dem Buch „Sagenhafte Wilhelmshöhe“ auf lange Winterabende freuen. Wer noch dazu den Kasseler Bergpark mit seinem alten Baumbestand liebt, vermag ganz andere Seiten dieser einmaligen Kulturlandschaft zu entdecken. Wer kennt das nicht: In alten knorrigen Baumstämmen und Felsformationen verbergen sich manch geheimnisvolle Gestalten, denen die Kasseler Autorin Anne Fingerling mit viel Fantasie nachspürt. Doch auch der hessische Sagenschatz und historisch überlieferte Ereignisse fließen in die sechzehn Geschichten der „Sagenhaften Wilhelmshöhe“ mit ein, so dass jede Geschichte räumlich und zeitlich verortet ist. Der Leser kann all diese Orte im Bergpark aufsuchen, mithilfe von GPS-Daten, die jeweils am Ende der Texte zu finden sind.

Illustriert sind die fantastischen Geschichten mit aufwändigen Fotos der jeweiligen Bäume und Felsformationen. Alle Fotos entstanden nachts, um mit einer speziellen Beleuchtungstechnik die märchenhafte Atmosphäre der Texte zu untermalen. Nacht für Nacht begaben sich die beiden Fotografen Helmut Freudenberg und Rolf Wagner in den Bergpark, um mit der sogenannten Lightbrush-Fotografie wie mit einem Lichtpinsel Verborgenes sichtbar zu machen; so treten dem Betrachter allerlei geheimnisvolle Wesen entgegen, die bei Tageslicht eher unscheinbar bleiben.

Was macht auch heute noch die Faszination der alten, hier lebendig gewordenen Sagen und Mythen aus? Sie berühren zutiefst menschliche Themen und Fragen, sind somit zeitlos. Diese geheimnisvolle Welt der Hexen, Teufel und Trolle verzaubert nach wie vor. Das aufwändig und hochwertig gestaltete Buch lädt ein zum Blättern, zum Eintauchen in diese zauberhaften Welten; nicht nur an langen Winterabenden.

Anne Fingerling, Sagenhafte Wilhelmshöhe | Prolibris Verlag Kassel, 2013 | 144 Seiten | 9,95 Euro

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